Probenwochenende in Bad Bergzabern

Am vergangenen Freitag durften wir endlich wieder in ein Probenwochenende starten, an dem wir für 42 unzertrennliche Stunden miteinander proben und gemeinsam die Vereinskameradschaft pflegen konnten. Dazu reisten wir am Freitagabend ins pfälzische Bad Bergzabern. In der schönen Jugendherberge angekommen, wurden die Zimmer bezogen und dann konnte sogleich mit der Probenarbeit auf 8×8 m Raum begonnen werden. Die zwei Stunden Musikprobe vergingen wie im Flug und danach verbrachten wir noch einige weitere Stunden gemeinsam, bevor die Letzten ins Bett gingen oder sogar schlaflos in den mit mehr als 7 musikalischen Stunden angesetzten Samstag starteten.

Unser am Samstagmorgen mit Heiserkeit geplagte tonlose Dirigent Max forderte uns notgedrungen zunächst mit Gebärdensprache, übergangsweise dann auch mit technischen Mitteilungen auf dem Flipchart zu unseren Konzertstücken heraus. Er dirigierte uns durch ein Werk voller bildhafter Fantasie, er schipperte mit uns als Seefahrer nach Tasmanien und begab sich gemeinsam mit uns auf eine Flugreise, vom Aufstieg in einen sternenübersäten Nachthimmel bis hin zur Landung im Morgenrot. Wir tanzten mit den Vampiren, rockten den Proberaum mit legendären Latin-Rock-Klängen und der Melodie eines Agententhrillers sowie einem symphonischen Medley von einer der weltweit erfolgreichsten Bands der 2000er Jahre.

Dazwischen wurde diese abwechslungsreiche Probenarbeit nur durch das Mittagessen sowie einer Wanderung zum Bismarckturm unterbrochen. Wer wollte, war eingeladen, sich sportlich für 45 Minuten zu betätigen und zum 30 m hohen Aussichtsturm im Pfälzerwald zu wandern, um 154 Stufen emporzusteigen, von wo einem ein Blick weit über die Rheinebene hinweg bis zum Schwarzwald beschert wurde. Anschließend wurde nochmals bis 18 Uhr erfolgreich geprobt.

Nach dem Abendessen waren wir dann zum „ein Viertel vor 8“ eingeladen. Bei sehr kühlen Temperaturen probierten wir uns vor der Jugendherberge bei Kerzenschein, Weinliedern und dazu gereichten Knabbereien durch fünf verschiedene Pfälzer Weine, welche uns von unserem Vergnügungsausschuss kredenzt und von „Weinsommelier“ Silvia gekonnt amüsant vorgestellt wurden. Danke an das Team, für eine rundum prozentige, gelungene, feuchtfröhliche Verkostung, die später im warmen Proberaum noch lange mit mitgesungenen Charts und mit Allem, was der Schlagzeugkoffer hergab, musikalisch bis spät in die Nacht abgerundet wurde.

Der Sonntagmorgen begann dann zuerst einmal nicht mit Konzertstücken, sondern mit einem musikalischen Happy Birthday-Gruß zum runden Geburtstag, welchen wir dank eines digitalen Message-Dienstes zeitgleich an unseren daheimgebliebenen Jubilar Lothar versenden konnten. Danach starteten wir in die Schlussrunde und schafften einen kompletten Durchlauf unseres Konzertprogrammes, ließen uns noch mit einem Mittagessen verwöhnen und machten uns dann auf die Heimreise.  

Ein Dankeschön möchten wir Musiker auch an unseren Musikervorstand Jens richten, der die herausfordernde schachspielähnliche Zimmereinteilung sowie die Planung und Organisation für das Wochenende übernommen hatte. Ein besonderer Dank gilt unserem Dirigenten Max, der sein erstes Probenwochenende mit uns verbracht hat, der die feinen Dynamiken mit uns herausarbeitete, mit den Saxophonen in größeren Phrasen dachte, von pingeligen Musikern entdeckte Dreiertakte geduldig neu einzählte, bei der Blechbläser-Sitzordnung versuchte, Löcher zu schließen und geduldig Antworten auf „Ich-frag-für-einen-Freund“-Fragen wusste.