Pfälzer Weißherbst mit tollem Abgang nach 5 1/2 Jahren

RuelzheimBereits seit vielen Jahren verbindet uns eine enge Freundschaft mit dem Musikverein Rülzheim. So war es für uns selbstverständlich, dass wir auch zum 60. Geburtstag des Vereins in die Pfalz fuhren, um unseren Beitrag zum Verbandmusikfest zu leisten. Dabei war vieles genau so wie in den vergangenen Jahren: Die Anreise mit dem Bus, um den im 0,5 Liter Glas ausgeschenkten Weißherbst genießen zu können, der herzliche Empfang, die gute Stimmung im Festwiesenhaus und der schwere Kopf am Tag danach. Eines war in diesem Jahr jedoch anders: Nach 5 1/2 Jahren war es das letzte Mal, dass Bernhard Just am Dirigentenpult des Musikvereins Weiher stand.

Angekündigt als Musikverein Ubstadt-Weiher betraten wir als letzte Kapelle des Abends gegen 21:30 Uhr die Bühne. Dem Pfälzer Publikum wurde aber bereits bei der Ansage erklärt, dass wir aus Weiher kommen und Ubstadt eigentlich nur ein Vorort von Weiher ist. So motiviert schafften wir es dann auch in diesem Jahr, das Publikum mit unserer Musik zu begeistern und das Fastnachtsküchle, wie das Festwiesenhaus von den Rülzheimern genannt wird, zum Kochen zu bringen. Nachdem gut 1 1/2 Stunden später der letzte Ton des Badnerliedes verklungen war, stimmten die Besucher noch gefühlte 50 Mal den Refrain des Liedes „Die Fischerin vom Bodensee“ an und wurden dabei von Ralf Herzog am Tenorhorn begleitet. Der „weiße Schwan“ entwickelte sich so zum Schlager des Abends, mit dem die letzten Weiherer Musiker am frühen Sonntagmorgen dann auch aus dem Festwiesenhaus auszogen. (Stunden später wurde das Lied dann nochmals als telefonisches Ständchen dargeboten – Vielen Dank dafür!)
Damit wir auf der Heimfahrt nicht verdursten, haben uns die fürsorglichen Rülzheimer Musiker noch ein paar Falschen Weißherbst und zwei Schoppengläser mit auf den Weg gegeben. Es war dann auch ganz bestimmt ein „Dohldeckel“ auf der Bundesstraße, dem es unsere Stefanie zu verdanken hat, dass sie auch in diesem Jahr den Geruch von Weißherbst bis mit ins heimische Schlafzimmer nehmen konnte. Apropos Schlafzimmer – Dort angekommen, so der Rat eines weisen Musikers, solle man sich rückwärts dem Bett nähern. Falls nämlich der Partner aufwachen sollte, könne man so behaupten, dass man schon seit Stunden zuhause, und nun gerade auf dem Weg zur Toilette sei.

Nach diesem wieder mal unvergesslichen Besuch in der Pfalz, heißt es nun Abschied nehmen. 5 1/2 Jahre lang hast Du, lieber Bernhard, die musikalischen Weichen in Weiher gestellt. In dieser Zeit hast Du uns durch über 300 Proben geführt und auf fast 150 Auftritte vorbereitet. Wir haben gemeinsam gesellige Stunden verbracht, musikalische Erfolge gefeiert, aber auch unsere Grenzen kennen gelernt. Du hast den Musikverein Weiher durch Deine persönliche Art geprägt. So ist es nicht verwunderlich, dass Du stets – nicht nur am Taktstock – ein gern gesehner Gast bei uns warst. Für die Zukunft wünschen wir Dir alles erdenklich Gute und würden uns sehr freuen, Dich hin und wieder in unserer Mitte begrüßen zu können. Abschließend bleibt nur noch eines zu sagen: Danke!